Im Flow Zustand wachsen wir über unsere Grenzen und Komfort-Zonen hinaus.
Der Surfer, der die perfekte Welle erwischt, ist nur noch im Hier und Jetzt und übertrifft sich selbst beim abreiten der Welle.
Der Tüftler in seiner Werkstatt oder der Buchautor, erschrickt weil es draußen hell wird, obwohl es doch erst 23:00 Uhr war, als er zuletzt auf die Uhr blickte.
Beim Free-Style Rapper oder beim Jazz- Musiker fliesen die Worte / Melodien komplett von selbst, obwohl er sich keinerlei Gedanken macht. Er wundert sich selbst über seine Performance.
Wenn wir so sehr voll und ganz in einer Sache aufgehen, dass Zeit und Raum aufhören zu existieren, sind wir in einem Flow-Zustand.
Das kann auch bei ganz alltäglichen Tätigkeiten vorkommen.
Im Flow-Zustand sind wir mit unserem Überbewusstsein und Intuition verbunden und erleben maximale Selbst-Wirksamkeit.
Dieser Zustand ist das Gegenteil vom Fliehe- und Erstarre Instinkt des Unterbewusstseins, mit seinen Reiz-Reaktions Mustern.
Ein Flow-Zustand wird von vier charakteristischen Merkmalen gekennzeichnet.
- Selbstlosigkeit
- Zeitlosigkeit
- Anstrengungslosigkeit
- Magisches Fließen
Mit diesen Merkmalen können wir Flow-Zustände reproduzieren und diese Merkmale zudem im Alltag für unsere Selbst-Reflektion und unser Selbst-Coaching nutzen.
Zu 1. Selbstlosigkeit
Unsere Aufmerksamkeit ist voll und ganz dem gewidmet was wir tun. Wir haben keine Aufmerksamkeit auf uns selbst. Unser Gedanken-Karrusell existiert nicht mehr.
Zu 2. Zeitlosigkeit
Sowohl bei Ausdauer als auch bei Reaktionsschnelligkeit spielt Zeit keine Rolle mehr.
Der Ultra-Marathon Läufer rennt 150 km an einem Stück. Kampfkünstler, Motorrad-Rennfahrer, Surfer usw. reagieren in Echtzeit. Weniger als 1/200 Sekunde wurden schon nachgewiesen, das ist weniger als das Blinseln unserer Augenlieder.
Zu 3. Anstrengungslosigkeit
Wir können die Grenzen der Erschöpfung überwinden und um ein vielfaches darüber hinaus gehen. Bei Sportarten geht das Überwinden des „toten Punktes“ oft einher mit dem erreichen des Flowzustandes.
Zu 4. Magisches Fließen
Alles gelingt. Positive Zufälle geben sich die Türklinke in der Hand. Wir sind mit den Elementen um uns herum regelrecht synchronisiert. Die richtigen Worte und Formulierungen fließen beim Buchautor von selbst. Der Jazz-Musiker erlebt das bei seiner Improfisation. Unvorhergesene Unwegsamkeiten, Hindernisse oder Fehler verwenden wir mit Leichtigkeit als Trittstein und machen eine Vorteil daraus.
Nichs kann uns im Flow-Zustand erschüttern, aus der Bahn werfen oder unkontrollierte Reiz-Reaktionen auslösen.
Bei optimaler Selbstwirksamkeit pausen sich die Flow-Merkmale auf das Alltagsleben durch.
Wir können mit diesen Merkmalen auswerten, ob wir gegenwärtig positive oder negative Selbstwirksamkeit generieren.
Folgende Fragen kombinieren dazu die Flow-Merkmale mit den Perspektiven mental, emotional und physiologisch.
- Wie sehr dreht sich das Karrusell negativer Gedanken im Moment und in den vergangenen Stunden oder Tagen?
- Häufen sich Kurzschluss-Reaktionen, Wutausbrüche etc.?
- Grübel ich viel über die Vergangenheit?
- Mache ich mir sorgen über die Zukunft?
- Führe ich oft Streigespräche im Kopf? Fals ja, mit wem?
- Wie sehr bestimme ich über meine Zeit oder bestimmt meine Zeit über mich?
- Ist der Alltag sehr anstrengend oder geht überwiegend alles mit Leichtigkeit?
- Häufen sich unabgeschlossene Aufgaben, Vorhaben, etc?
- Wie sehr empfinde ich Erschöpfung oder Müdigkeit im momentanen Alltag?
- Muss ich in einem Lebensbereich im Alltag einen inneren Widerstand überwinden?
- Geben sich zunehmend negative oder positive Zufälle die Türklinke in die Hand in letzter Zeit?
- Gibt es gesundheitliche Probleme oder Sympthome?
Anstatt Ja oder Nein Antworten können auch Z für „zunehmend“ oder A für „abnehmend“ hilfreich sein.
Überwiegen die „Ja“ oder „Z“ Antworten bewegen wir uns im Bereich negativer Selbst-Wirksamkeit.
Bei überweigend „Nein“ Antworten aktivieren wir positive Selbst-Wirksamkeit.
Was genau sind die Auslöser und besteht die Möglichkeit diese zu intensivieren?
Wenn wir eine negative Selbst-Wirksamkeit erkennen, können wir diese Erkenntnis nutzen und den Auslöser dafür ausfindig machen.
Ein Beispiel dafür findest Du in meinem Artikel „Nakatuma ini!“