Why you are interested in Troubles / Alen Watts

Der folgende Text ist meine eigen Formulierung und Interpretation dieses Vortrages von Allen Watts.

Wenn ein Wolf ein Reh reißt, ist das ein fürchterliches Desaster für das Rehrudel.

Aber es ist erforderlich für das Gleichgewicht in der Natur.

Im Yellowe Stone Nationalpark (USA) führte das wieder ansiedeln von Wölfen dazu, dass sich ein vollständig kollabiertes Ekosystem in 7 Jahren vollständig rehabilitierte.

Die Rehe (niedrigere Ebene) verstehen die Gesamtheit der Natur (höhere Ebene) mit ihren wechselseitigen Beziehungen nicht.

Obwohl wir Menschen uns anmaßen die höchste Ebene zu sein, sind wir das bei Weitem nicht, was Alen Watts in seinem Vortrag veranschaulicht.

Im Folgenden die Wiedergabe seines Vortrags in meinen eigenen Worten.

Befehle/Anordnungen von niedrigerer Ebene werden immer aufgehoben durch Befehle/Anordnungen die von höherer Ebene stammen.

Aber die niedrigere Ebene (\“Rehe\“) kann sich oft die Beweggründe der höheren Ebene (\“Natur\“) nicht vorstellen.

Die niedrigere Ebene sieht das dann als fürchterliches Desaster an und ist sich nicht des Prinzips von Wachstum bewusst, welches der Beweggrund der höheren Eben ist.

Das Prinzip von Wachstum dominierte schon immer und wird es auch weiterhin tun. Das ist einfach das was im Universum passiert und weshalb es immer weiter geht.

Aber Du weißt niemals, was der nächste Wachstums-Schritt sein wird.

Denn wenn Du es wissen würdest wäre dieser bereits vorbei.

Verstehst Du, dass jede absolut sichere Zukunft ein Ereignis ist, von dem wir sagen können, dass es bereits vorbei ist.

Wenn wir Schach spielen oder was auch immer, und der unvermeidbare Ausgang des Spieles ersichtlich wird, hören wir auf und starten ein neues Spiel.

Der ganze Reiz an der Sache ist, das Du nicht weißt, was als nächstes getan werden muss.

Das bringt mich zurück zur Idee, dass das Leben ein Versteckspiel ist.

Aber einer Sache kannst Du Dir ganz sicher sein, es muss etwas getan werden das Dich einbezieht.

Wir befinden uns an einem Zeitpunkt in der Geschichte, wo wir anfangen uns einen großen Counddown vorzustellen, der das Ende der menschlichen Rasse bedeutet.

Die furchterregende Möglichkeit, dass wir durch Atomare-Energie den Planet auslöschen und den ganzen Globus in einen Stern verwandeln.

Vielleicht entstehen so die Sterne?

Es ist sehr wichtig zu realisieren, dass wir dabei sind uns diesen Countdown vorzustellen.

Dann brauchst Du deshalb nicht in Panik zu geraten.

Die Person die diesen Knopf drückt, wird diesen nur drücken, wenn sie vorher in Panik geraten ist.

Wenn Du das realisierst und Du realisierst, dass es nicht wirklich eine Rolle spielt, wenn die menschliche Rasse sich auslöscht, dann gibt es eine Chance, dass es nicht passieren wird.

Das ist vielleicht die einzige Chance die wir haben.

Nicht das zu tun, was passiert, wenn Höhenangst einen Absturz auslöst. Die Höhenangst löst in so einem Fall den Absturz bei jemand aus, dem es schwindlig wird, wenn er in den Abgrund schaut. Und seine Angst zwingt ihn dazu in den Abgrund zu schauen. Die Höhenangst wirkt sozusagen wie eine Anziehungskraft und zieht den betroffenen in den Abgrund.

Oder jemand der aus einem Flugzeug springt und den Fallschirm nicht auslöst, weil er fasziniert wird von einem Zielpunkt. Das wird Ziel-Faszination genannt. Er geht kerzengerade darauf zu, ist total fixiert und löst deshalb den Fallschirm nicht aus.

Genau auf so eine Weise können wir total fasziniert werden von Desaster und Untergang.

Aufgrund von Zukunftsangst sind wir \“süchtig\“ nach schlechten Nachrichten.

Alle Neuigkeiten in den Medien sind unweigerlich schlechte Neuigkeiten. Es gibt keine guten Nachrichten in den Medien.

Leute würden die Zeitungen nicht kaufen, wenn diese aus guten Neuigkeiten bestünden.

Selbst unabhängige Medien sind voller negativer Nachrichten.

Die Faszination für diesen Untergang, könnte neutralisiert werden, wenn wir diese Negativ-Nachrichten einfach ignorieren würden?

Es handelt sich nur um eine weitere Schwankung in dieser wunderbaren, riesigen, endlosen Kette unserer eigenen Identitäten und unserer eigenen Energie, die weiter geht.

Schau, hier ist das Problem.

Wir richten unser Bewusstsein auf den Bruchteil unserer Erfahrungen aus, die wir als selbstbestimmtes Handeln bezeichnen und dann sagen wir: Das bin ich! Und alles andere Widerfährt mir.

Nehmen wir an, Du nimmst einen sich drehenden Kreisel-Handtrainer in Deine Hand.

In dem Moment wo Du diesen in die Hand nimmst, stellst Du fest, dass dieser eine Art Lebendigkeit hat. Er scheint sich Dir zu widersetzen. Ab und zu gehst Du mit seiner Kraft und Bewegungsrichtung mit und dann versucht er wieder auszubrechen.

Es ist so, wie wenn Du ein lebendiges Tier in Deiner Hand hältst, ein Hamster oder ein Mehrschweinchen.

Wenn Du das kleine Ding in Deiner Hand hältst, versucht es dauernd sich zu befreien.

Genauso versucht der Kreisel-Handtrainer sich aus Deinem Griff zu befreien.

Auf genau die gleiche Weise erlebst Du die ganze Zeit alles Mögliche, das außer Kontrolle gerät und etwas macht, was Du nicht erwartet hast. Es versucht sich Deinem Griff zu widersetzen.

Ok, dann halt es doch einfach nicht so arg fest.

Und Du stellst fest, das dieses lebende etwas, das Du fühlst, so wie den Kreisel-Handtrainer, das ist dein eigenes Leben.

Du kannst sehr einfach erkennen, das Du freiwilliges handeln und freiwilliges entscheiden nicht als solches wertschätzen würdest, wenn im Gegensatz dazu nichts anderes existiert.

Du könntest Selbst, Kontrolle und Wille nicht definieren, solange es nicht etwas gäbe das außer Kontrolle wäre und Dir nicht gehorcht.

Es sind diese beiden Gegensätze zusammen, die dir das Gefühl von Deiner persönlichen Identität überhaupt erst ermöglichen.

Nur dass es einen lustigen Aspekt bezüglich menschlichem Bewusstsein gibt, der im Gebiet der Gestaltungs-Psychology sehr sorgfältig ausgearbeitet wurde.

Dieser Aspekt ist, dass unsere Aufmerksamkeit von der Figur gefesselt wird und nicht vom Hintergrund. Ebenso wird unsere Aufmerksamkeit von dem relativ eingeschlossenen Bereich gefesselt und nicht vom unbegrenzten Außenherum. Und von etwas das sich bewegt und nichtvon dem was relativ unbewegt ist.

Und zu allen diesen Phänomene, die auf diese Weise Deine Aufmerksamkeit anziehen, erscheinen uns viel realer, als das was wir unsere Aufmerksamkeit nicht auf sich zieht.

Das ist nur weil uns im jeweiligen Moment diese Dinge wichtiger sind.

Bewusstsein ist wie ein Radar, das die Umgebung scannt, um nach Schwierigkeiten Ausschau zu halten.

So wie ein Radar auf einem Schiff nach Felsen schaut oder anderen Schiffen oder Hindernissen.

Das Radar bemerkt deshalb nicht die umfangreichen Bereiche von Raum, wo es keine Felsen und keine Hindernisse gibt.

Auf die selbe Weise richten unsere Augen oder vielmehr das selektive Bewusstsein hinter den Augen, die Aufmerksamkeit nur auf das was uns wichtig erscheint.

Ich bin mir im Moment allen von Euch in diesem Raum bewusst und von jedem Detail Eurer Kleidung, Eurer Gesichter usw. das ich es überhaupt nicht bemerke.

Deshalb kann ich mich morgen nicht mehr daran erinnern, wie jeder Einzelne von Euch im Detail aussah.

Was ich bemerke ist begrenzt auf das von dem ich denke, dass es besonders wichtig ist.

Wenn ich ein besonders hübsches Mädchen im Publikum sehe, dann bemerke ich möglicherweise, welche Kleidung sie trug und kann mir das merken.

Aber im Großen und Ganzen scannen wir alles und richten die Aufmerksamkeit nur auf das was unsere Werte als wichtig deklarieren.

Auf diese Weise schauen wir kurzsichtig auf unsere Umgebung und wir schließen alles aus unserer Aufmerksamkeit aus, das nicht unmittelbar wichtig für unser Radar-System ist, das auf die Erkennung von Gefahr ausgelegt wurde.

Aber es ist sehr offensichtlich, dass Du als ein vollständiges Individuum viel mehr bist, als das Radarsystem.

Du bist in Beziehungen mit der äußeren Welt, die im gesamten unglaublich harmonisch ist.

Ich komme zurück zur Illustration, dass jeder lebendige Körper in etwa wie eine brennende Flamme einer Kerze ist.

Die Energie von Leben, in der Form von Temperatur, Licht, Luft und Essen usw. strömt durch Dich in diesem Moment auf die prachtvollste harmonische Weise.

Und alle von Euch sind sehr viel schöner als jede Kerzenflamme. So wie Ihr in diesen Stühlen sitzt einfach zzzzhhhhwwwwwt.. vorbei.

Aber wir sind so daran gewöhnt, das es uns egal ist – zeige mir etwas interessanteres! – zeige mir etwas neues!

Es ist eine Charakteristik von Bewusstsein das es Stimulationen ignoriert, die permanent da sind.

Wenn etwas konstant ist sagt es: Ok! Das ist sicher, ich muss keine Aufmerksamkeit mehr darauf richten!

Deshalb eliminieren wir in unserem Bewusstsein systematisch all die umwerfend schönen Dinge die die ganze Zeit vor sich gehen.

Stattdessen fokussieren wir nur auf das was Schwierigkeiten verursachen und die schönen Dinge verstimmen könnte.

Das ist in Ordnung!

Aber wir übertreiben es damit.

Wir übertreiben es so sehr, das wir unsere Identität, Ich/Ego mit dem Radarsystem identifizieren, mit dem Störungssucher.

Und dieses Radarsystem ist nur ein winziges Fragment von jemandes gesamten Wesen.